16.07.2014 - Die Gewässer der Kanaren stehen mit
den geplanten Probebohrungen vor Fuerteventura und Lanzarote einem
Problem gegenüber, dass die gesamte Region betrifft. Und während
die Umweltschützer alles versuchen, um diesen Schritt zu verhindern,
scheint der Industrieminister José Manuel Soria alles daran zu
setzen, um jeden Aufschub im Keim zu ersticken. Schon dieser Tage
will er die Genehmigung erteilen und hat dabei wohl ein paar
bestimmte Gedanken im Kopf.
Das pure Kalkül
Die Genehmigung für Probebohrungen
würde in dem Fall nämlich erteilt werden, bevor die
Einspruchsfristen abgelaufen sind. Und gerade jetzt im Sommer müssen
die Naturschützer befürchten, dass ein Einspruch deutlich schwerer
durchzusetzen ist, da die Gerichte in der Urlaubszeit unterbesetzt
sind. Ein weiterer Vorteil einer schnellen Genehmigung der
Probebohrungen ist, dass die Protestler zu dieser Zeit auch nicht so
viele Menschen für Kundgebungen und Demonstrationen auf die Straße
bekommen können, da viele verreist sind.
Obwohl Bürger und Tourismus den
Probebohrungen sehr skeptisch gegenüber stehen, haben die Gegner der
Probebohrungen leider kaum noch eine Chance auf eine Verhinderung des
Projekts. Die Unbedenklichkeit für die Natur wurde am 29. Mai durch
das Umweltministerium bescheinigt, das ebenso wie das
Industrieministerium von der Partei PP geführt.
Die Industrie freut´s
Nutznießer dieser Vorgehensweise ist
ganz klar die Ölindustrie. Der Ölkonzern Repsol geht davon aus,
dass die ersten Probebohrungen noch bis zum Ende des Jahres
stattfinden können, wenn die Genehmigung tatsächlich noch in diesen
Tagen erteilt wird.
Erneuter Widerstand
Trotz der schlechten Ausgangslage wird
sich neuer Widerstand gegen die Ölbohrungen formieren. Laut eines
Berichtes im Online-Magazin „Noticias 7“ kündigten Sprecher von
Greenpeace und Ben Magec an, nicht nur alle juristischen
Möglichkeiten auszuschöpfen, sondern auch die Bevölkerung wieder
für dieses Thema zu sensibilisieren und zu mobilisieren. Dabei
werden schon zum Monatsende hin neue Aktionen, wie zum Beispiel
Protestmärsche und Demonstrationen, geplant.
Bidquelle: © Rebel / pixelio.de
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