Viele wird es verwundern, aber der Weiße Hai gehört zu den
Arten, die auf den kanarischen Inseln zu finden sind. Allerdings wird er dort
kaum gesichtet, da diese große Haiart die Kanarischen Insel nur auf seiner
Wanderschaft durchstreift und hier nicht auf Beute aus ist. Die hier
vorkommenden Tiere gehören zur atlantischen Gruppe, die an der Südküste Afrikas
auf Beutefang geht, bevor sie weiter ins Mittelmeer zieht, wo sie ihre Jungen
bekommen. Danach wandern sie den Golfstrom entlang nach Mexico und von dort an
die Ostküste der USA, wo sie wieder Beute machen, bevor sie sich auf den
Rückweg nach Südafrika machen. Sie passieren die Kanaren in großer Tiefe und
werden nur sehr selten gesichtet.
Lebensweise Weißer Hai
Der Weiße Hai erreicht eine Größe von mehr als 6 Metern,
kann ein Gewicht von bis zu 3,5 Tonnen erreichen und gehört zur Gruppe der
Makrelenhaie. Die Weibchen werden größer als die Männchen, welche in der Regel
nicht viel größer als Meter werden. Er
besitzt einen spindelförmigen Körper mit einer spitzen, konisch zulaufenden
Schnauze und eine weiße Unterseite, wobei der Rücken hellgrau bis ein wenig
bräunlich ist.
Die Brustflossen liegen direkt vor der großen und dreieckigen
Rückenflosse. Die zweite Rückenflosse ist deutlich kleiner und liegt direkt vor
der unten liegenden Afterflosse. Bei seiner großen Schwanzflosse ist der untere
Lobus fast ebenso groß, wie der Obere. Dadurch ist deutlich zu sehen, dass der
Weiße Hai im Sprint jagt, wie zum Beispiel auch Makos, deren Schwanzflosse sehr
ähnlich geformt ist.
Ernährung
Weiße Haie jagen bevorzugt Seelöwen, Seebären und andere an
der Küste lebende Wasserbewohner. Aber auch Delfine und andere Zahnwale, große
Fische, Rochen, Seevögel andere Haie oder auch Kadaver stehen auf ihrem
Speiseplan. Bei der Jagd erreichen Weiße Haie eine Geschwindigkeit von bis zu
60 km/h, wobei manche Wissenschaftler aber auch von Geschwindigkeiten bis 80
km/h ausgehen.
Der Weiße Hai jagt aus dem Hinterhalt und zielt darauf,
seine Beute beim ersten Bissen so schwer zu verletzen, dass diese Wehrlos ist.
Das ist der Hauptgrund dafür, dass immer wieder Surfer oder Schwimmer, die sich
in der Nähe seiner Jagdgründe aufhalten, schwere Verletzungen davon tragen. Da
der Mensch nicht auf seinem Speiseplan steht, werde diese in der Regel nicht gefressen,
unterliegen nach einer Attacke aber leider immer wieder Mal dem großen
Blutverlust.
Die Kanarischen Inseln sind der beste Beweis dafür, dass ein Vorhandensein von Weißen Haien nicht immer bedeutet, dass es zu Unfällen kommt. Das es keine Berichte in den Medien gibt liegt schlicht daran, dass es auf den Kanaren keine Unfälle zwischen Menschen und Weißen Haien gibt.
Fortpflanzung
Weiße Haie werden erst in einem Alter von 9-14 Jahren
zeugungsfähig, wobei die Weibchen etwas länger brauchen. Über das
Paarungsverhalten an sich ist bis heute so gut wie nichts bekannt.
Wissenschaftler schätzen, dass die Tragzeit ein Jahr oder länger beträgt, wobei
die Haijungen bereits im Bauch der Mutter schlüpfen und sich dort bis zur
Geburt von Nähreiern ernähren. Nach der Tragzeit schlüpfen 2 bis 14 Jungtiere,
die bereits 1,20 bis 1,50 Meter groß sind und bereits bis zu 32 Kg wiegen.
Bedrohung
Durch die Tatsache, dass es an bestimmten Küstenabschnitten
auf der Welt immer wieder zu Unfällen mit Menschen kommt, werden immer wieder
regelrechte Hetzjagten veranstaltet, die für den Weißen Hai zu einer echten
Bedrohung geworden sind. Er landet auch als Beifang in den Beständen der
Fischerei oder wird als Trophäe gejagt. Hinzu kommen Umweltverschmutzung und
die Gier nach den Flossen, die im asiatischen Raum als Delikatesse gelten oder
für Potenzmittel ohne Wirkung genutzt werden. Durch seine langsame Reproduktion
wird der Bestand immer stärker reduziert, so dass der Weiße Hai inzwischen auf
der Roten Liste der gefährdeten Arten steht.
Namen
Deutsch: Weißer Hai
Wissenschaftlich: Carcharodon carcharias
Englisch: Great white Shark, White Shark
Spanisch: Jaqueton blanco
Französisch: Grand requin blanc
Bildquelle: © Kurt Amsler
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