12.08.2014 - Am Sonntag, dem 3. August 2014 kam es
am Strand Playa los Patos im Norden von Teneriffa zu einem unangenehmen
Zwischenfall zwischen einem Surfer und einem Hai, bei dem der Surfer
in den Fuß gebissen worden ist. Da sich an den Stränden von
Teneriffa derzeit viele Engelshaie aufhalten und an der Playa de lasTeresitas ein paar Kontakte mit den Badegästen stattfanden, wurde
auch dieser Unfall schnell den friedlichen Bodenjägern
zugeschrieben, die im Sand vergraben auf ihre Beute warten und
natürlich auch Mal schnappen, wenn jemand auf sie drauf tritt. Mit
dieser Fehlvermutung muss ich aufräumen, bevor die Engelhaie noch
einen schlechten Ruf bekommen. Es war ein Kurzflossen-Mako und meiner
Meinung nach alles andere als ein Angriff.
Hai beißt Surfer auf Teneriffa
Ein glücklicher Zufall war es, der mir
mit Hilfe eines Fotos einen Blick auf die Bissspur des Hais am Bein
des Surfers gewährte. Der Biss fing an der Ferse an und zog einen
Halbkreis bis etwa zur Hälfte der Wade. Ein Engelhai kann es also
nicht gewesen sein. Ich fragte betreffende Person, ob es auch ein
Seidenhai oder ein anderer Hai gewesen sein kann, allerdings wurde
wohl bereits durch einen Biologen bestätigt, dass es ein
Kurzflossen-Mako war.
Ein Blick auf die Umstände
Zur Zeit des Unfalls befand sich der
Surfer auf seinem Brett liegend etwa 2-3 Meter hinter der Linie, an der
sich die Wellen brechen. Die Playa los Patos ist nicht durch
Wellenbrecher geschützt und hat normalerweise sehr hohe Wellen.
Hinzu kommt, dass es sich um einen Sandstrand handelt und die
Wellen kontinuierlich dafür sorgen, dass viel aufgewirbelter Sand im
Wasser ist, so dass die Wellen durch den dunklen Sand teilweise
richtig braun aussehen. Die Playa los Patos und die nebenan liegenden
Strände sind zusätzlich dafür bekannt, dass es dort eine extrem
starke Strömung gibt. Der Sand setzt sich also nicht direkt hinter
der Brandungszone wieder ab, sondern wird verteilt.
Der wahrscheinlichste Ablauf
Es ist anzunehmen, dass der
Kurzflossen-Mako auf der Jagd war und sich Surfer und Hai im Wasser
begegneten. Die feinen Sinnesorgane zeigten dem klar und deutlich,
dass da etwas im Wasser ist, wobei die schlechten Sichtverhältnisse
es dem Hai allerdings unmöglich machten das Objekt genau zu
betrachten. Da Haie von Natur aus sehr neugierig, aber auch sehr
vorsichtig sind, kommt es in solchen Situationen gelegentlich zu
einem Probebiss, mit dem der Hai das Objekt untersucht.
Ich möchte an dieser Stelle klar
stellen: Bei Weißen Haien kann es durchaus zu Verwechslungen
zwischen Robben und Surfern kommen. Das passiert immer wieder und
immer an den gleichen Orten auf der Welt (Kalifornien, Australien,
Südafrika), nämlich dort, wo Surfer, Robben und Weiße Haie
aufeinander treffen. Kurzflossen-Makos jagen Fische, keine Robben.
Wer mehr über Haie lernen will, sollte sich zum Beispiel das Buch "Haie" von Mark Carwardine zulegen, welches sich auch in unserer Bibliothek befindet.
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