Die Proteste gegen die geplanten
Probebohrungen vor den kanarischen Inseln zeigen Wirkung!
Kanarenpräsident Paulino Rivero kritisierte öffentlich die den
Energie- und Wirtschaftsminister José Manuel Soría für die
übereilt erteilte Genehmigung der Probebohrungen und will den
geplanten Volksentscheid dazu jetzt beschleunigen. Sein Vorwurf: Über
die kanarische Bevölkerung und deren Wille würde sich einfach
hinweggesetzt werden. Und er hat ein paar gute Argumente...
Wenn das Leben, der Tourismus und die Umwelt betroffen sind
Von den Bedenken hinsichtlich der
Umwelt Mal ganz abgesehen, argumentiert Paulino Rivero mit einem
Punkt, der gerade finanziell wichtig ist: Tourismus und Ölförderung
lassen sich nicht unter einen Hut bringen. Fuerteventura und
Lanzarote bestreiten nicht nur 50 Prozent des Bruttoinlandsproduktes
durch die Touristen, auch werden 100 Prozent des Trinkwassers durch
die Entsalzung von Meerwasser gewonnen. Ein einziger Zwischenfall
wirkt sich daher direkt auf die Einwohner und deren Leben aus.
Die Beschleunigung des Volksentscheid, der jetzt bereits im Oktober stattfinden soll, ist daher die richtige Antwort auf das Handeln von José Manuel
Soría!
Repsol und Soría argumentieren dagegen
Der Ölkonzern argumentiert natürlich
dagegen und hat eigens eine Homepage ins Leben gerufen, die zum einen
den wirtschaftlichen Nutzen betont, zum anderen auch Transparenz
signalisieren soll. Auch die Funktion als wichtiger Arbeitgeber mit
17 000 spanischen Arbeitnehmern wird natürlich in den Vordergrund
gerückt. Energie- und Wirtschaftsminister Soría betonte zusätzlich,
dass jedes Land der Welt wissen will, ob es Ölvorkommen hat und
verwies darauf, dass Spanien 99,9 Prozent des benötigten Öls
importieren würde. Er verwies auch auf Länder wie die Arabischen
Emirate, Mexiko oder Brasilien, in denen Tourismus und Öl
nebeneinander Existieren.
Erneuerbare Energien und Möglichkeiten
Natürlich lockt hier wie immer das
Geld, aber gerade auf den Kanaren gibt es doch Möglichkeiten, die
viel interessanter sind: erneuerbare Energien! La Gomera hat sich zum
Beispiel zum Ziel gesetzt, als erste Insel der Kanaren komplett durch
erneuerbare Energien zu funktionieren. Windparks im Atlantik und auf
den Inseln, die Möglichkeit, Energie aus der Kraft des Meeres zu
gewinnen, Trinkwasser durch Wasserentsalzungsanlagen zu bekommen und
das Salz dann in alle Welt zu verkaufen... Wo, wenn nicht hier?
Ökotourimus
Im gleichen Atemzug ist auf den Kanaren
ein Ökotourismus möglich, der seines gleichen Sucht. Teneriffa
bietet 5 Klimazonen und ist somit ein Minikontinent. Fuerteventura
und Lanzarote stehen für endlose Strände, El Herro ist Anlaufpunkt
für unberührte Unterwasserwelten und Sportler aus aller Welt finden
auf den Inseln das ganze Jahr beste Trainingsbedingungen, seien sie
nun Profis oder einfach nur Wanderer...
Ich weiß ja nicht, wie das für Euch
klingt, aber für mich klingt dieser Umstieg nach vielen
Arbeitsplätzen, sinnvollen Investitionen für die Zukunft und
aktiven Umweltschutz, der sich sogar finanziell lohnt. Man muss nur die richtigen Firmen anlocken...
Ich für meinen Teil hoffe auf den Volksentscheid und schließe mich der Bevölkerung an, die auch noch auf ein Veto durch die EU hofft.
Bildquelle: © rebel / pixelio.de
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