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Aus gegebenem Anlass möchte ich heute
etwas ansprechen, das auf den Kanaren immer wieder für Gefahr beim Schnorcheln und Schwimmen sorgt: Rippströmungen. Diese Form der
Strömung ist sehr stark und wird von vielen Menschen unterschätzt.
Doch das vor unserer Tür ist nun Mal der Atlantik und gerade der
vulkanische Ursprung der Kanaren begünstigt diese Strömungen sehr.
Nicht nur auf den Kanarischen Inseln sind Rippströmungen die
häufigste Ursache für Badeunfälle. Also werfen wir doch Mal einen
Blick drauf.
Was sind Rippströmungen / Brandungsrückströmungen?
Jeder kennt das Spiel der ankommenden
Wellen mit dem wieder abfließenden Wasser, was meistens recht
gleichmäßig passiert. Eine Welle kommt rein, man denkt die
überspült den ganzen Strand und plötzlich ist die Wucht raus, weil
das abfließende Wasser wie eine Bremse wirkt. Gefährliche
Strömungen kommen dabei zunächst nicht vor.
Anders liegt der Fall, wenn sich im
Wasser vor dem Strand Wellenbrecher, Sandbänke oder Felsformationen
befindet, die durch die rein kommenden Wellen überspült werden und
dabei ausreichend Kraft mitbringen, das abfließende Wasser zu
überlagern. Denn was dann passiert, ist Folgendes:
Die Gefahr
Das abfließende Wasser wird definitiv
nicht wieder zum Strand gedrückt, sondern sucht sich seinen Weg.
Dieser kann zwischen rein kommenden Wellen, oder aber zwischen
vorgelagerten Hindernissen liegen, was recht fatal ist, denn dann
wird aus der Rippströmung eine Unterströmung, über welche die
reinkommenden Wellen einfach hinweg gehen (siehe Bild oben).
Durch das Abfließen in einem solchen
Korridor nimmt die Stärke der Strömung stark zu, so dass dabei
Strömungsgeschwindigkeiten von bis zu 9 km/h entstehen können.
Dagegen an zu schwimmen würde auch ein Profischwimmer nicht
schaffen. Handelt es sich bei der Rippströmung um eine
Unterströmungen, geht es dann auch noch abwärts unter die
Oberfläche.
Richtig handeln
Gegen die Strömung anzukämpfen, ist
nicht möglich. Daher solltet Ihr gar nicht erst den Versuch
unternehmen. Richtig ist, sich mit der Strömung zu bewegen und zu
versuchen, langsam an den Rand zu gelangen und auf diese Art und
Weise aus der Strömung raus zu kommen.
Achtet die Flaggen an den Stränden
Die Flaggen an den Stränden hängen
dort nicht zum Spaß. Auch wenn man es in den sonst ruhigeren
Gewässern, wie zum Beispiel im Süden Teneriffas oder Gran Canarias,
wo die Strände nicht felsig, sondern sandig sind, nicht so sehr
gewohnt ist: Auch dort kann der Atlantik sehr gefährlich sein. Ich
selbst bin meistens mit Flossen im Wasser unterwegs und lasse immer
größtmögliche Vorsicht walten, da ich mich beim Schnorcheln auch
in Gewässer wage, an denen keine Rettungskräfte vorhanden sind, und
ich tue das auf eigene Verantwortung achte sehr auf meine Umgebung,
auf Ebbe und Flut. Wer die Flaggen an den Stränden missachtet oder
ohne das Bewusstsein der Gefahr in ungesicherte Gewässer geht, der
sollte sich der möglichen Konsequenzen bewusst sein!
Bye the way: Wenn Euch Canarios
ansprechen und „Cuidado, corriente“ sagen, dann heißt das
„Achtung Strömung“. Das machen die gerne, freiwillig und immer
wieder. Hört auf die und geht in einem solchen Fall nicht weiter als
bis zum Bauch rein. Die kennen die Gewässer.
Sehr schön erklärt :) Danke :)
AntwortenLöschenDanke für Deine sehr gute Erklärung. Hier im Valle auf Gomera weißt auch ein Schild auf diese Rippströmung hin. Hatte heute gleich schon Gelegenheit einem Mann herauszuhelfen, der es allein nicht mehr geschafft hätte ...
AntwortenLöschenDanke. Leider denken manche Urlauber tatsächlich: Ich habe Urlaub am Meer gebucht, also darf mir keine rote Flagge oder kein Rettungsschwimmer das Schwimmen verbieten. Aber das Meer kann nun Mal auch bei offenbar ruhigem Wasser sehr tückisch sein und auf den Kanaren sind es jedes Jahr einige Personen, die es unterschätzen.
AntwortenLöschenIch hatte ein diverses Erlebnis auf Sri Lanka und musste gerettet werden. Das wünsche ich nicht einmal meinem ärgsten Feind.
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