Der Zigarrenhai (Isistius brasiliensis) ist einer der ungewöhnlicheren Haie und zeigt deutlich, wie sehr sich die Arten voneinander unterscheiden können. Er wird nur etwa 50 Zentimeter lang und verfügt am Bauch sogar über Leuchtorgane. Diese kleinen Haie gehören zwar zur Familie der Dornhaie, besitzen im Gegensatz ihren Verwandten allerdings keinen Stachel vor der ersten Rückenflosse. Sie leben in einer Tiefe von 80 bis zu 3500 Meter.
Zigarrenhaie auf den Kanaren
Durch die Beobachtung von Schnabelwalen und deren Wanderungen wurden einzelne Tiere anhand der Narben identifiziert, die sie durch den Biss von Zigarrenhaien bekamen. Diesem Punkt widmen wir uns im Bereich der Ernährung noch Mal. Durch diese Bisse ist ein Vorkommen der Zigarrenhaie auf den Kanarischen Inseln eindeutig belegt.
Äußere Merkmale
Der Zigarrenhai hat bei seiner geringen Größe in etwa die Form einer Zigarre, wobei die beiden Rückenflossen sehr klein sind und sehr weit hinten liegen. Sie bsitzen zwar eine ebenfalls sehr weit hinten liegende Bachflosse, allerdings keine Afterflosse. Die Brustflossen liegen seitlich am Körper und sind an den Enden so gut wie durchsichtig. Die Schwanzflosse ist asymetrisch und hat nur einen sehr kleinen unteren Lobus.
Zigarrenhaie haben eine durchgehend braune Färbung, wobei sie auf Höhe der Kiemen einen dunklen Streifen haben, der sich ein Mal um den Körper zieht.
Ernährung
Der englische Name Cookiecutter shark beudetet so viel wie Keksschneiderhai, was auf die ungewöhnliche Ernährung zurückzuführen ist, denn der Zigarrenhai schwimmt an sein Opfer heran und beisst runde kegelförmige Stücke aus seinem Opfer. Dafür kommen Wale, Delfine, andere Haie und große Fische in Frage. Dafür besitzt der Zigarrenhai im oberen Kiefer kleine, nadelförnige Zähne um sich an seinem Wirt festzuhalten und im unteren Kiefer eine zusammengewachsene Zahnreihe zum schneiden. Es wird angenommen, dass die Leuchtorgane im Bauch dazu dienen, die Opfer anzulocken. Da der dunkle Streifen am Kragen nicht leuchtet, könnte damit ein kleiner Fisch simuliert werden.
Fortpflanzung
Zu Fortpflanzung fehlen noch Informationen, aber es wird angenommen, dass sie lebendgebärend und ohne Dottersackplazenta auf die Welt kommen, obwohl ein trächtiges Weibchen zeigte, dass sie diese im Mutterleib noch besitzen. Wahrscheinlich werden die 6-7 Jungtiere geboren, wenn der Nahrungsvorrat der Dottersackplazente aufgebraucht ist. Die Geschlechtsreife tritt etwa bei einer Größe von 38-40 Zentimetern ein.
Bedrohung
Auf der roten Liste der gefährdeten Arten der IUCN steht kein Eintrag für den Zigarrenhai.
Namen
Deutsch: Zigarrenhai
Wissenschaftlich: Isistius brasiliensis
Englisch: Cookiecutter Shark
Spanisch: Tollo cigarro, Tiburon galleta
Französisch: Squalelet feroce
Bildquelle: „Isistius brasiliensis“ von NOAA Observer Project - http://www.fpir.noaa.gov/Graphics/OBS/obs_sharks/obs_cookie_cutter_sharks/obs_cookie_cutter_shark3.jpg. Lizenziert unter Public domain über Wikimedia Commons.
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