Bildquelle: Twitter © Cristina Ojeda-Thies (@ojedathies) |
Hergang des Haibisses auf Gran Canaria
Cristina Ojeda-Thies schwamm in offenem Gewässer als sie merkte, dass etwas an ihrem Arm zerrte. Bei einem weiteren zerren merkte sie, dass es sich um einen großen Fisch handelte, schlug mit der anderen Hand nach ihm und sah beim Wegschwimmen eine Haiflosse, wie sie der “Daily Mail” berichtete. Kurz darauf fanden sich bei der BILD und in anderen Zeitungen Berichte dazu, die den Fall allerdings nicht aufklären. Er wird wie gesagt von “Hailarm” gesprochen...
Wir klären auf….
Wir haben uns die Berichte der Erich Ritter Shark School durchgelesen und mit Fernando Reis von der Alianza Tiburones Canarias gesprochen, der wiederum mit Cristina sprach. Unter Berücksichtigung der hier vorkommenden Arten, der Bissspuren an ihrem Arm, der Wassertemperatur und der Entfernung zum Land und der Färbung des Hais geht Fernando davon aus, dass es sich um einen Seidenhai (Carcharchinus falciformis) handelt, dessen Motiv für den Biss allerdings unklar ist.
In Frage kommen sowohl eine Verwechslung, als auch territoriales Verhalten oder das unbeabsichtigte unterschreiten des “Mindestabstands” zum Hai, so dass dieser schnappte. Da der Haie spätestens mit dem ersten Biss sofort gemerkt haben muss, dass es sich bei der Schwimmerin in keinster Weise um Nahrung handelte, ist das Nachfassen des Hais nur durch das Zurückziehen des Arms zu erklären, dass einen Reflex beim Hai auslöste.
Da der Seidenhai in etwa 1,70 groß war und somit so groß wie die Frau selbst, wäre sie sicherlich nicht aus dem Wasser gekommen, wenn der Hai irgendetwas hätte fressen wollen. Seidenhaie ernähren sich von Fischen und Krustentieren, der Mensch steht bei diesen Haien ebenso wenig auf dem Speiseplan, wie bei anderen Haien. Der Mensch an sich hat einfach zu wenig Nährwert…
Ein gezielter Angriff fällt in jedem Fall aus, auch wenn es für die Presse leider besser klingt und sich besser vermarkten lässt. Fakt ist, dass auf den Kanaren über 90 verschiedene Haiarten gesichtet worden sind und so ein Vorfall ein Mal in 50 Jahren vorkommt. Es muss also niemand Angst haben, ins Wasser zu gehen.
Cristina selbst wollte laut ihres Gesprächs mit Fernando Reis direkt wieder schwimmen gehen, denn von irgendeiner Lebensgefahr hat sie zu keinem Zeitpunkt etwas gespürt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen