Gestern war es endlich wieder so weit: Es ging wieder rauf auf´s Meer zum Whale Watching, wobei wir dieses Mal nicht mit Lilly raus gefahren sind, sondern mit Tonina Cruises unterwegs waren, was mir zunächst ein seltsames Gefühl gab. Warum? Na weil Tonina Cruises uns eigentlich wegen der Sportfischerei bekannt war, von der ich ja so gar kein Fan bin. Allerdings wurden meine Gedanken dazu schnell beiseite geschoben, als mit Tino (dem Kapitän) und seinem Angestellten David gesprochen habe, die sich beide als sehr auf das Leben im Meer bedacht zeigten. Aber dazu kommen wir gleich.
Zum Whale Watching in Las Galletas
Als wir los fuhren hatten wir zunächst einige Bedenken, was das Wetter angeht, denn im Norden von Teneriffa war von der Sonne keine Spur zu sehen. Eine dicke Wolkendecke bedeckte den Himmel und wir konnten nur hoffen, dass das Wetter im Süden besser ist. Und das war es dann auch: Sobald wir aus Santa Cruz raus waren, zeigte Teneriffa sich von seiner besten Seite und wir sahen nur noch strahlend blauen Himmel und pure Sonne. Na Gott sei Dank.
Ankunft in Las Galletas
In Las Galletas angekommen hatten wir noch ein wenig Zeit und konnten uns ganz in Ruhe noch einen Kaffee gönnen und Fotos vom echt hübschen Hafen machen, der offen gestanden allerdings auch das einzige war, dass man als hübsch bezeichnen kann. Der Strand am Hafen machte keinen „Hier müssen wir wieder herkommen“-Eindruck.
Während wir warteten, kam dann die „Cruz del Sur“ in den Hafen und wieder dachte ich: „Echt schräg, dass ich mit einem Sportfischereiboot auf das Meer fahren will....“. Aber da das Boot nun Mal da war, machten wir uns dann auch auf den Weg.
Die Überraschung
Kaum waren wir auf dem Boot, kamen wir mit David, der noch nicht allzu lange dort arbeitet, ins Gespräch und ich stellte erstaunt fest, dass dieser in der Vergangenheit in Delfinarien arbeitete, diesem Geschäft aber komplett den Rücken kehrte und großer Verfechter des Schutzes der Meere geworden ist. Schnell tauschten wir uns über die Meeresbewohner aus, er machte allen Gästen direkt klar, dass NICHTS ins Meer geworfen soll und wir warteten noch auf Tino, den Kapitän.
Als ich David von meinem Projekt erzählte meinte er, dass ich mit meinem Projekt bei Tonina Cruises genau richtig wäre, da auch der Kapitän großer Verfechter des Umweltschutzes sei. Klingt schon seltsam, wenn es um Sportfischerei geht, oder?
Aber er hatte nicht übertrieben. Als Tino dann ankam und wir ablegten, kamen wir auch mit diesem ins Gespräch und schnell wurde klar, dass das Hauptgeschäft von Tonina Cruises inzwischen wohl eher aus Whale Watching besteht, auch wenn natürlich noch zum Angeln raus gefahren wird. Auf den Schutz der Gewässer angesprochen sagte Tino, dass es ihn richtig ärgert, dass seit Jahren um Schutzgebiete vor Teneriffa gekämpft wird, die Regierung aber immer wieder sagt, dass kein Geld dafür da ist. Und er äußerte sich ausgiebig zum Thema Plastikmüll in den Meeren und freute sich, dass die Geschäfte auf den Kanaren endlich Geld für die Plastiktüten nehmen, da seit dieser Zeit deutlich weniger Tüten im Meer landen. Wie gesagt: Ich war echt überrascht und alle schrägen Gedanken waren ebenso schnell weg, wie das Bewusstsein kam: Mindestfanggrößen werden hier ebenso eingehalten, wie geschützte Arten wieder in die Freiheit entlassen werden. Wenn nur alle Canarios so denken würden...
Die Whale Watching Tour
Die Tour an sich ging etwa drei Stunden und bescherte uns mehrere positive Dinge. Zum Einen konnten wir in diesem Bereich die Pilotwale deutlich besser sehen, denn vor Los Gigantes war es immer so, dass gleich mehrere Boote kamen, wenn sich die Pilotwale zeigten. Die Gruppe auf die wir stießen, lag auch nicht ruhend auf dem Wasser, sondern zog gerade die Küste entlang, was mir ein Verhalten zeigte, dass ich vor Los Gigantes nicht sah:
Nachdem sich Tino langsam genährt und einem weiten Bogen genährt hatte, kam die Gruppe direkt zu uns und schwamm unter dem Boot durch, was allerdings nicht sehr schnell geschah. Vielmehr zeigten die Pilotwale Neugierde und tauchten so dicht neben dem Boot auf, dass ich schon dachte: „Vorsicht Digger, Du schwimmst gleich gegen die Bootswand.“. Wir waren quasi von den Tieren umzingelt und konnten sie in Ruhe fotografieren, ehe sie dann beschlossen weiterzuziehen.
Als wir weiter fuhren dauerte es dann nicht lange, bis wir auf eine Schule Großer Tümmler stießen, die sich durch unsere Anwesenheit ebenfalls nicht stören ließen und fröhlich samt Jungtiere um uns herum schwammen.
Auf dem Weg zu einem ruhigen Platz, an dem alle Teilnehmer Mal ins Wasser springen konnten, kamen wir an Fischfarmen vorbei, bei denen wir eine Schule gemeine Delfine dabei beobachten konnten, wie sie herrliche Sprünge vorführte. Leider habe ich die mit der Kamera nicht erwischt.
Allen Walfans legen wir das Buch "Wale und Delfine: Bestimmen und Beobachten" von Gérard Soury nahe, welches viel zum Thema Whale Watching beinhaltet und neben den Beschreibungen der Meeressäuger auch die weltweit besten Plätze fürs Whale Watching zeigt.
Plastikmüll im Meer? Geht gar nicht.
Nach dem Bad im Meere wollte sich Tino gerade wieder auf den Rückweg machen, als David und ich eine große Plastiktüte im Meer treiben sahen. Prompt kehrte Tino um und David schnappte sich einen Haken, um die Plastiktüte aus dem Meer zu holen. Dass es so selbstverständlich war, fand ich einfach nur geil, denn es zeigt deutlich die Einstellung von Kapitän und Crew.
Alles in allem war es echt eine richtig geile und überraschende Tour die mir zeigte mir Tonina Cruises, dass auf den Kanaren echt ein Umdenken stattfindet und gerade die Menschen, die vom Meer leben, sich des Wertes bewusster werden. Da nehmen wir natürlich Mal die Jetski-Verleihfirmen aus, denn David und ich hatten wohl beide den Wunsch, die ohne Rücksicht durch das Wasser bretternden Idioten am liebsten einfach Versenken zu wollen und er meinte, dass er sich mit den Jungs wohl schon fast geprügelt hätte, da diese die Pilotwale hin und wieder fast schon jagen...
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