Haiangriff auf Surferin – The Shallows

Ein Weißer Hai aus der Fiktion 


Kritik zum Film The Shallows
28.09.2016 - Ich hatte schon lange den Gedanken, über den aktuellen Sony Entertainment Film „The Shallows – Gefahr aus der Tiefe“ zu schreiben, denn dieser Film geht in meinen Augen gar nicht. Er macht, gelinde gesagt, jahrelange Arbeit zur Aufklärung über Haie zunichte und prägt wieder das alte Bild des Killers, das damals schon der Film „Der Weiße Hai“ in die Köpfe der Menschen gehämmert hat. Mein erster Gedanke, nachdem ich den ersten Trailer sah, war, dass Sony Entertainment eigentlich komplett boykottiert werden müsste. Daher möchte ich heute Mal etwas zum Film und dem Weißen Hai an sich los werden, um da ein paar Dinge klar zu stellen. 


 Zum Film "The Shallows"


 Der Film ist schnell zusammengefasst: Nancy, gespielt von Blake Lively, findet an der Küste von Mexico einen Strandabschnitt, der perfekt zum Surfen erscheint. Die Kulisse ist idyllisch und das Leben scheint perfekt. Dann taucht ein Weißer Hai auf, frisst einen anderen Surfer und Blake Lively kann sich auf einen Felsen retten. Der Hai zieht natürlich nicht wieder ab, sondern beginnt mit der Jagd auf Blake Lively, die wiederum versucht, ans rettende Ufer zu kommen. Es entwickelt sich ein Psychothriller, der nach Aussage eines Freundes wirklich nicht schlecht ist, aber halt vollkommen realitätsfremd. 

 Ein Weißer Hai und seine Jagdgewohnheiten 


 Das Ganze ist deshalb so absurd, da ein Weißer Hai mit einem Menschen nicht viel anfangen kann. Diese Tiere sind Sprintjäger, die ihre Muskulatur kontinuierlich bis zu 20 Grad über der Temperatur des Wassers halten müssen, was durch ein bestimmtest System an der Seite der Haie bewerkstelligt wird. Sowohl das halten der Temperatur, als auch die Jagd verbrauchen bei einem so großen Tier natürlich eine Menge Energie, die durch den Erfolg bei der Jagd wieder rein geholt werden muss. Und was hat am meisten Brennwert? Richtig: Fettgewebe! 

 Ein Weißer Hai jagt Robben und Wale nicht des Fleisches wegen, sondern weil sie auf das Fettgewebe aus sind. Mit 30 Kilo Fettgewebe schafft er es, einen Monat lang zu überleben. Ein anderes Interesse hat ein Weißer Hai nicht, mal abgesehen von der Paarung. Energiesparender geht es einfach nicht. 

 Des Weiteren sitzen unter den Zähnen der Haie mehr Nerven, als in einem menschlichen Finger. Ja, es kommt immer wieder Mal vor, dass ein Weißer Hai einen Surfer angreift. Das geschieht traditionell vor den Küsten von Kalifornien, Florida, Südafrika, Australien und an anderen Orten, die als ausgewiesene Jagdreviere der Weißen Haie bekannt sind. ABER: Beim ersten Biss erkennt der Jäger seinen Irrtum und zieht wieder von dannen. 

 Der Grund, warum dabei immer wieder Menschen ums Leben kommen, ist Folgender: Ein Weißer Hai Jagd recht wehrhafte Beute. Seelöwen zum Beispiel verfügen über ein wirklich beeindruckendes Gebiss, sind schnell und wendig. Wenn der gejagte sich wehrt und den Hai verletzt, kann dieser selbst zur Beute werden. Daher jagt der Hai aus dem Hinterhalt. Wenn ein 4 Meter langes Tier mit 60 Sachen in einen rein rauscht, seinen Irrtum bemerkt und wieder abdreht, dann bleibt immer noch der verletzte Mensch zurück, der nun irgendwie an Land und ins Krankenhaus kommen muss. Das ist der Weg, auf dem Opfer auch Mal zu Tode kommen. Die werden nicht gefressen. 

 Der Hai hat gemerkt: Lohnt nicht, Energieaufwand zu gering für den Nutzen. Der Rest ist nicht mehr sein Problem. 

 Haiangriffe in der Realität 


Buch Blind Dates vom Sharkproject Wenn Ihr Euch ein Bild über echte Haibegegnungen machen wollt, dann solltet Ihr lieber das Buch „Blind Dates – Begegnungen mit Haien“ von Gerhard Wegner lesen. In diesem findet Ihr das Know-How von 25 Haiexperten, die Euch an ihren Erfahrungen aus 35 000 Haibegegnungen teilhaben lassen und dabei viele Fragen klären, die Menschen zu Haien haben. Es klärt auch über die Arbeit vom Sharkproject auf und ist interaktiv. Über in das Buch eingebundene QR-Codes gelangt zu 46 Filmen und Animation im Internet, zu denen unter Anderem auch noch nie veröffentlichte Aufnahmen gehören. Das Buch kam im Jahr 2013 auf den Markt und gehört für jeden Interessierten definitiv zu den Standardwerken rund um das Thema Hai.


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