18.05.2020 - Die Playa de las Teresitas auf Teneriffa ist dafür bekannt, dass Sie ein wichtiges Rückzugsgebiet für den Engelhai (Squatina squatina) ist. Spätestens direkt am Strand, an dem mehrere Hinweisschilder auf diese für den Menschen völlig ungefährliche Art hinweisen, wird man auf sein Vorhandensein aufmerksam gemacht. Und mit etwas Glück lassen sich die Meeresbewohner sogar beim Schnorcheln beobachten, was allerdings nur selten der Fall ist, denn die Tiere sind sehr scheu und nicht leicht zu finden. Obendrein ziehen sich die Tiere in tiefere Gewässer zurück, wenn sich der Strand mit Badegästen füllt. Warum die Bucht für die Engelhaie von so großer Bedeutung ist und welche Schlüsse aus der in Auftrag gegebenen Studie gezogen werden sollen, erfahren Sie in unserem heutigen Beitrag.
Ideale Bedingungen für junge Engelhaie
Der sandige Untergrund mit einigen Felsen dazwischen bietet ideale Bedingungen für die Jungtiere, die sich hier im Sand eingraben und bei Bedarf auch zwischen den Felsen verstecken können. Hinzu kommt, dass der Strand durch Wellenbrecher geschützt ist, so dass es hier wenige Fressfeinde für die Jungtiere gibt und mit dem Atlantik-Ährenfisch eine sehr kleine Fischart in großen Mengen vorkommt, die sich für den Nachwuchs sehr gut als Beute eignet. In diesem Jahr wurden bereits mehrere Jungtiere mit einer Größe von 20 - 27 Zentimetern gesichtet, die nur ihre ersten Monate in der Bucht verbringen, ehe sie sich in tiefere Gewässer wagen.
Die Studie zum Engelhai
Das Umweltressort der Inselverwaltung von Teneriffa hat nun eine Studie in Auftrag gegeben, mit deren Hilfe die Entwicklung der Population der auch als Meerengel bekannten Haiart erfasst werden soll.
Die Erfassung der Population ist von großer Bedeutung, da die Kanaren eines der weltweit letzten Gebiete sind, die einen gesunden Bestand aufweisen, wie auch der Leiter des Umweltressorts, José Antonio Valbuena, betont. Weltweit ist der Engelhai vom Aussterben bedroht, was die Bedeutung des vor San Andrés liegenden Ortes für die Erhaltung der Art deutlich untermauert.
Die aktuelle Studie soll zeigen, wie viele Engelhaie aktuell an der Playa de las Teresitas leben und wie sich die letzten Monate auf die Entwicklung der Population ausgewirkt haben, in der die
Haie weder durch Strandbesucher, noch durch andere Dinge gestört wurden. Die durch die Coronakrise verursachte Ausgangssperre sorgte für die wohl besten Bedingungen, die der Engelhai an der Playa de las Teresitas seit Jahren hat.
Im Rahmen der Studie werden verschiedene Indikatoren untersucht, die Aufschluss über die Entwicklung und das Leben der jungen Haie geben sollen. Dabei werden die Daten mit einer Untersuchung aus dem Jahr 2014 verglichen und zeigen, dass es bei der Population keinen Rückgang gegeben hat, was durchaus positiv zu sehen ist. Schließlich hatte
Teneriffa in den Jahren dazwischen mehrere Rekordjahre beim
Tourismus zu verzeichnen. Untersucht werden dabei neben der Ernährung und der Anzahl der Fische aber auch weitere Bioindikatoren, wie zum Beispiel die Wassertemperatur.
Die Leitung der Untersuchung hat dabei die Firma “Tragsatec”, die die Studie in Zusammenarbeit mit der “Asosación Tonina”, einer wissenschaftlichen, aber nicht zur Regierung gehörenden Einrichtung durchführt.
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