02.03.2021 - Trotz vieler kritischer Stimmen ist der Europäische Reise-Impfpass beschlossene Sache, was in den sozialen Netzwerken umgehend für viel Gesprächsstoff sorgt. zu Zeiten der Corona-Pandemie soll der Impfpass dafür Sorgen, dass Reisende sicher in den Urlaub können. Der größte Kritikpunkt dabei ist, dass eine Benachteiligung derer befürchtet wird, die noch nicht geimpft wurden oder sich nicht impfen lassen können. Wie das Ganze in der Umsetzung funktioniert und ob die Sorgen berechtigt sind, zeigen wir in diesem Artikel.
Die Notwendigkeit des Reise-Impfpass
Neben den Kanaren leiden auch alle anderen Urlaubsdestinationen unter den folgen der Corona-Pandemie. Dabei stehen Tourismus und Regierungen vor dem großen Problem, dass das Reisen niemandem verboten werden darf, gleichzeitig aber sichere Lösungen her müssen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Ein allgemeines Reiseverbot würde schließlich nicht nur Hotels, Fluggesellschaften und andere Tourismusbereiche noch weiter beschädigen, sondern auch die Existenzen der an den Tourismus angeschlossenen, wie zum Beispiel Personenbeförderer, Gastronomie, Einzelhandel und viele mehr.
Ohne den Reise-Impfpass weiter zu machen, könnte sowohl für die Urlaubsregionen katastrophale Folgen haben, als auch das Aus für die ganze Branche bedeuten, wenn sich die Reisebranche als Hauptverteiler für das Coronavirus entpuppt. Die aktuelle Lösung mit Quarantäne und PCR-Test schreckt aktuell aufgrund der Umständlichkeit der Prozedur PCR-Test - Reise - PCR Test - Rückreise - Quarantäne derart viele Urlauber ab, dass der Tourismus nur rudimentär stattfindet.
Dürfen dann nur noch Geimpfte reisen?
Nein. Der Reise-Impfpass ist als Erleichterung für den Tourismus gedacht und soll die Abläufe wieder beschleunigen. Wer geimpft ist, umgeht schlicht den Weg über die Tests und die Quarantänemaßnahmen. Das auch geimpfte Menschen nach wie vor Überträger sein können, befreit dieser auch nicht vor den vor Ort vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen.
Für Menschen, die aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht geimpft werden, bedeutet das nicht, dass diese nicht mehr in den Urlaub auf die Kanaren oder woanders hin dürfen. Diese werden sich allerdings weiterhin mit dem oben beschriebenen Weg auseinandersetzen müssen, denn die Sicherheit muss für alle Reisenden gewährleistet sein.
Laut der Pläne der 27 Tourismusminister sollen Reisen obendrein auch für die Menschen wieder möglich sein, die sich bereits mit dem Coronavirus infiziert hatten und nachweislich Antikörper gebildet haben.
Welche Daten werden im Reise-Impfpass gespeichert?
Eine der für viele Menschen wichtigste Information rund um den Reise-Impfpass ist zweifelsfrei, welche Daten denn nun gespeichert werden. Das sind zunächst der Vorname, der Nachname, das Geburtsdatum und die Identifikationsnummer, bei deutschen also die ID des Reisepasses, in Spanien die NIE oder DNI.
Hinzu kommen natürlich die Daten rund um den Impfstand, also wann die letzte Impfung war, bei wem und wo diese gemacht wurde, welcher Impfstoff wessen Herstellers genutzt wurde und welche Vorerkrankungen dazu führten, dass ein bestimmter Impfstoff gewählt wurde. Obendrein kommt noch die Chargennummer der Ampulle hinzu, sowie auch das Datum der nächsten Impfung.
Wann kommt der Reise-Impfpass?
Spaniens Tourismusminister Ryes Maroto setzt sich dafür ein, dass der Prozess der Entwicklung, der für die digitale Datenübermittlung zwischen den europäischen Ländern erforderlich ist, mit nachdruck zu beschleunigen. Gerade in den Ländern Südeuropas ist der Tourismus ein extrem wichtiger Wirtschaftszweig. Aber auch über ganz Europa kommt man auf einen Anteil von 9,5 %, wenn man die Bruttoinlandsprodukte zusammenrechnet.
Den Plan für die Umsetzung des Reise-Impasses soll laut der Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, noch in diesem Monat vorgelegt werden. Das Ziel ist es, mit der Einführung bereits im Sommer 2021 zu starten, um den angeschlagenen Tourismus so schnell wie möglich wieder ein Stück nach vorne zu bringen.
Natürlich wird der Reise-Impfpass nicht ausreichen, um sofort wieder Normalität zu bringen, auch wenn er für die Kanarischen Inseln und viele andere Urlaubsregionen ein Silberstreifen am Horizont ist. Ein Streitthema wird er für viele dennoch bleiben.
Hallo Andi, habe deinen Post zum digitalen Reiseimpfpass auf Twitter entdeckt und gerade gelesen. Ein interessanter Beitrag! Aber irgendwas stimmt da nicht :) Du schreibst: "... Für Menschen, die aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht reisen können, bedeutet das nicht, dass diese nicht mehr in den Urlaub auf die Kanaren oder woanders hin dürfen ..." Das war bestimmt anderes gedacht :) Liebe Grüße, Siri
AntwortenLöschenHallo Siri,
AntwortenLöschenich hatte den Kommentar echt übersehen. Ich wurde aber auch an anderer Stelle auf meinen Fehler aufmerksam gemacht. Danke für den Hinweis :)
Liebe Grüße
Andi