Die Gefahr durch den Vulkanausbruch auf El Hierro
Zu Beginn der seismischen Aktivitäten konnte niemand wissen, was kommen wird. Gefahr besteht dabei selbst dann, wenn der Vulkan im Meer liegt. Erdbeben können Tsunamis auslösen, gefährliche Gase können in hoher Konzentration an die Oberfläche gelangen… Kein Wunder also, dass das spanische Militär mehrere Einwohner evakuierte, die dann nur noch auf einen glimpflichen Ablauf der Geschehnisse hoffen konnten.
80 Tage und 10.000 Erdbeben
In den folgenden 80 Tagen nahm die seismische Aktivität dann stets zu. In dieser Zeit kam es zur stolzen Summe von 10.000 Erdbeben. Das setzte das National Geographic Institute (IGN) in erhöhte Alarmbereitschaft, gab jedoch auch die Möglichkeit, den bevorstehende Eruption von Beginn an zu untersuchen. Nachdem sich der Boden in dieser Zeit um 5 Zentimeter deformiert hatte, begann der Vulkanausbruch dann am 10. Oktober 2011.
Der Vulkanausbruch auf El Hierro
Die Schlagzeile, dass der Vulkan ausgebrochen war, machte sehr schnell die Runde. Die sozialen Netzwerke waren voll von Bildern und Videos, die wirklich faszinierend waren. Auch wir verfolgten das Geschehen sehr intensiv und staunten über die auf dem Meer schwimmenden, rauchenden Steine. Gleichzeitig befürchteten wir eine Katastrophe für das Ökosystem im Mar de las Calmas.
Einer der Hauptgründe dafür war, dass dieses Gebiet als Geburtsort verschiedener Haiarten bekannt ist. Unter ihnen befindet sich der Kleinzahn-Sandtigerhai. Zudem waren Bilder zu sehen, auf denen hunderte tote Fische traurige Zeugen der Eruption waren. Die Schifffahrt wurde im Bereich des Kraters streng untersagt.
Gab es nachhaltige Schäden?
Nein. Keinem der 11.000 Einwohner der Insel, zu denen sich auch einige hundert Touristen gesellten, ist etwas passiert. Auch die Häuser blieben stehen, wobei das stärkste Beben kurz vor dem Ausbruch mit 4,3 ordentlich die Wände wackeln ließ.
Auch das Ökosystem des Meeres hat sich schnell wieder vom Vulkanausbruch vor El Hierro erholt. Das Mar des las Calmas ist wieder eines der schönsten und interessantesten Unterwassergebiete für Taucher und Schnorchler. Es profitiert dabei eindeutig von der Tatsache, dass die kleine Insel im westen der Kanaren kein Tourismushotspot ist. Hier hat die Meeresfauna und -flora kaum Störfaktoren und konnte sich schnell wieder regenerieren.
Rückwirkend betrachtet war die Eruption sogar nützlich. Der Vulkanausbruch vor El Hierro war der erste Ausbruch in Spanien, der durch Geologen und Behörden von Anfang bis Ende verfolgt und untersucht werden konnte. Das Ergebnis sind zahllose Daten, die der Wissenschaft dabei helfen können, die Frühwarnsysteme zu verbessern. Somit endete eine anstehende Katastrophe im Endeffekt sogar positiv, auch wenn wir natürlich froh sein können, dass es keine großen Schäden gab.
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