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20.06.2023 - Die kanarsichen Inseln sind für ihre einzigartige und kostbare Natur bekannt. Eine Hotelkette auf den Kanarischen Inseln nun steht vor einer möglichen Geldstrafe von bis zu 100.000 Euro. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, in zwei Schutzgebieten große Mengen an Sperrmüll illegal entsorgt zu haben. Dabei könnte doch gerade der Tourismus und die damit verbundenen Einnahmen helfen können, die Natur zu schützen.
Eines dieser Schutzgebiete ist die Schlucht von San Lorenzo, die als landwirtschaftlich wertvoll gilt und zum Gebiet der Hauptstadt Las Palmas auf
Gran Canaria gehört. Die Hotelkette soll dort rücksichtslos Schutt und Müll in das Barranco und an einen Strand geworfen haben, ohne die Konsequenzen für die Umwelt zu beachten. Darüber berichtet die Polizei auch in den sozialen Netzwerken.
Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Müll von Renovierungsarbeiten in diesen Hotels stammt.
Die Untersuchungen begannen bereits im März, als ein örtlicher Polizeibeamter 14 Behälter mit Bauschutt in dem Schutzgebiet entdeckte. Neben anderem Müll wurden auch alte Badewannen und Verpackungen für neue Sanitärbauteile gefunden.
Die Polizei konnte die Verpackungen bis zu einem Großhandel auf Gran Canaria zurückverfolgen, was eine heiße Spur darstellte. Dort erhielten die Beamten Hinweise, die schließlich zur Identifizierung der Hotelkette führten.
Die örtliche Polizei bat ihre regionalen Kollegen um Unterstützung bei den Ermittlungen. Diese stellten fest, dass tatsächlich Renovierungsarbeiten stattgefunden hatten, bei denen unter anderem Badewannen ausgetauscht wurden. Die Merkmale der gefundenen Wannen stimmten mit den ausgetauschten Wannen überein.
Kanarische Hotelkette konnte ordentliche Entsorgung nicht nachweisen
Die Hotelkette konnte zudem nicht nachweisen, dass die alten Wannen ordnungsgemäß entsorgt wurden, obwohl dies ihre Verpflichtung gewesen wäre.
Im Verlauf der Ermittlungen stellten die Beamten fest, dass die Bauarbeiten noch umfangreicher waren. Es wurden auch Vorhänge ausgetauscht, und entsprechender Stoff wurde kurz zuvor in einer illegalen Mülldeponie in der Nähe des Strandes von Vargas bei Agüimes gefunden. Auch dies ist ein Schutzgebiet.
Bei einer daraufhin erneut angesetzten Inspektion fanden die Ermittler weitere Materialien, die mit den Renovierungsarbeiten in dem Hotel übereinstimmten. Schließlich wurden sogar Materialien mit dem Logo des Hotels entdeckt.
Die Polizei hat gegen die Hotelkette Anzeige erstattet, was eine Strafe von bis zu 100.000 Euro nach sich ziehen kann. Für die Entsorgung von Sperrmüll stehen auf allen Inseln die Puntos Limpios zur Verfügung. Bei gewerblichen Entsorgungen in solcher Größe sind diese natürlich nicht kostenfrei, doch wird die zu erwartende Strafe die Kette wohl deutlich empfindlicher treffen.
Bildquelle:
Policía Local Las Palmas de Gran Canaria
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