Schnellfähre kollidiert zwischen Teneriffa und Gran Canaria mit Pottwal

Ein Pottwal, wie er oft zwischen Teneriffa und Gran Canaria vorkommt
 15.06.2023 - Auf den Kanaren ist es erneut zu einem Unfall zwischen einem Pottwal und einer Schnellfähre gekommen. Die Fähre war von Teneriffa aus auf dem Weg nach Gran Canaria, als sich die Kollision ereignete. Unfälle passen besonders mit den Schnellfähren immer wieder, da diese eine hohe Geschwindigkeit erreichen. Was genau passierte konnte ein Biologe berichten, der zufällig an Board der Fähre war.






 Es geschah mit einem dumpfen Schlag und einem Blutfleck an der Wasseroberfläche: Wieder einmal hat es auf den Kanarischen Inseln eine Kollision zwischen einer Schnellfähre und einem Pottwal gegeben. Die Fähre befand sich auf der Strecke zwischen Teneriffa und Gran Canaria, und zufällig war der Biologe Amanhuy Duque Hernández an Bord. 

 Er beobachtete Vögel während der Fahrt und fotografierte plötzlich einen Pottwal, der etwa 200 Meter von der Fähre entfernt schwamm. Dann spürte Hernández einen dumpfen Schlag. Als er sich umdrehte, um nach der Ursache des Schlags zu sehen, entdeckte er einen dunklen Fleck auf dem Wasser. Der Biologe war sich sicher: Es musste sich um Blut handeln. Die Fähre muss mit einem Wal kollidiert sein.  

 Kollision zwischen Fähre und Wal zwischen Teneriffa und Gran Canaria 


 Hernández sah dann einen ausgewachsenen Pottwal, der mit seiner Flosse an der Wasseroberfläche um sich schlug. Für den Biologen war dies ein Indiz dafür, dass der Wal starke Schmerzen hatte. Daraufhin teilte er den Standort mit, damit Veterinäre zur Unfallstelle eilen konnten. 

 Die Kanarischen Inseln gelten als Hotspot für verschiedene Walarten. Die Bedingungen sind für viele von ihnen so günstig, dass einige Arten das ganze Jahr über in den Gewässern der Kanaren leben. Andere durchqueren die Gewässer zumindest regelmäßig. Insbesondere von Teneriffa aus starten Walbeobachtungsexpeditionen in die See zwischen den Inseln. Die Schiffe haben oft Erfolg, da zahlreiche Meeressäuger in den Gewässern leben. Für diese Tiere wird es jedoch zunehmend gefährlicher, da der Fährverkehr zwischen den Kanarischen Inseln zugenommen hat. 

 Kanarische Inseln: Immer mehr Kollisionen zwischen Walen und Schiffen 


 Die Schiffe erreichen dabei immer höhere Geschwindigkeiten. Die Fähren sind oft schneller als die Reisegeschwindigkeit der Wale. Allein in den letzten beiden Jahrzehnten wurden 80 Kollisionen zwischen Fähren und Walen registriert. Die Schuld dafür liegt hauptsächlich bei den Schiffen. 

 Aber nach Meinung des Biologen Hernández trägt auch die Politik eine Mitschuld an dieser Entwicklung. Die Politik "reguliert die Geschwindigkeit der Schiffe weiterhin nicht. Die Wale haben keine Zeit, zu reagieren und die Kollision zu vermeiden." 

 Jeder zweite gestrandete Wal auf den Kanaren ist ein Pottwal 


 Die Regierung der Kanarischen Inseln erkennt die Dringlichkeit dieser Angelegenheit anhand von klaren Zahlen. Sie hat selbst veröffentlicht, dass mehr als die Hälfte der gestrandeten Wale Pottwale sind. Das Institut für Tiergesundheit der Universität Las Palmas hat die Tiere genauer untersucht und eine Studie veröffentlicht, die die Zahlen in Relation setzt. Diese Studie kommt zu dem Ergebnis, dass vier von fünf Walen, die mit einem Schiff kollidierten, zum Zeitpunkt des Unfalls noch am Leben waren. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass das Schiff für den Tod des Tieres verantwortlich war.

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