28.07.2023 - Der Flughafen-Betreiber Aena schlägt vor, die Flüge auf die Kanaren teurer zu machen. Dieser Vorschlag stößt jedoch auf Ablehnung seitens der Tourismus-Verbände der Inseln, da sie einen Wettbewerbsnachteil befürchten.
Aena hatte vorgeschlagen, die Flughafen-Steuern um 4,09 Prozent ab März 2024 zu erhöhen, was von den Arbeitgebern im Tourismussektor mit Sorge betrachtet wird. Sie sind besorgt, dass dies die Wettbewerbsfähigkeit der Kanarischen Inseln beeinträchtigen und die ohnehin steigenden Flugpreise im kommenden Jahr weiter erhöhen könnte.
Politik, Fluggesellschaften und Geschäftsleute dagegen
Die Politik hat nun auch reagiert, und der Verkehrsminister Pablo Rodríguez und die Tourismus-Ministerin Jessica de León haben sich eindeutig gegen die geforderte Erhöhung ausgesprochen. De León warnt vor einer Verringerung der Wettbewerbsfähigkeit der Kanarischen Inseln und befürchtet, dass dies das touristische Produkt verteuern würde.
Die Fluggesellschaften und Geschäftsleute der Kanarischen Inseln lehnen die Tariferhöhung ebenfalls ab, da sie befürchten, dass dies die Anzahl der Touristen beeinflussen könnte.
Die Erhöhung der Steuern würde konkret eine Änderung von 9,95 Euro auf 10,35 Euro pro Passagier und Flugbewegung bedeuten.
Wie Aena die Preiserhöhung begründet
Aena begründet die Tariferhöhung mit der aktuellen Inflation und gestiegenen Kosten für die Flughafenbetreiber, darunter auch die deutlich gestiegenen Energiekosten.
Obwohl ein Dokument namens "Airport Regulation Document" vorsieht, dass sämtliche Flughafensteuern zwischen 2022 und 2026 eingefroren werden, gibt es eine Ausnahme für außerordentliche Kosten, die den Flughäfen auferlegt werden können, und Aena beruft sich nun auf dieses Gesetz.
José María Mañaricua, Präsident des Verbands der Unternehmer im Gastgewerbe und Tourismus von Las Palmas de Gran Canaria (Feht), hält die Tariferhöhung für unnötig. Er verweist darauf, dass Aena bereits im ersten Halbjahr hohe Gewinne erzielt hat, die sogar über denen vor der Pandemie liegen.
Ein Tourismus-Experte ist der Ansicht, dass Aena dem Tourismus auf den Kanarischen Inseln mit dieser Tariferhöhung keinen Gefallen tut. Er betont, dass Spanien und die Kanarischen Inseln dank des Tourismussektors über dem europäischen Durchschnitt wachsen. Als größtenteils staatliches Unternehmen sollte Aena nach Meinung des Experten solche Maßnahmen, die dem Land schaden könnten, nicht ergreifen.
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