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Dienstag, 29. August 2023

Hilferuf der Kanarischen Inseln an Madrid wegen steigender Migration

Cayucos wie dieses werden oft von den Flüchtlingen genutzt, um die Kanaren zu erreichen
 29.08.2023 - Die Regierung der Kanarischen Inseln hat eindringliche Appelle an Spitzenpolitiker in Madrid gerichtet und fordert dringende Treffen angesichts einer drohenden neuen Welle von Migration. Es wird erwartet, dass erneut mehrere Tausend Flüchtlinge ankommen werden. Ein Problem, dass den Kanaren schon seit langen Jahren Sorgen bereitet. Und viele, die sich auf den gefährlichen Weg über den Atlantik machen, erreichen die Inseln niemals, da die Boote nicht hochseetauglich sind. 



 Im Verlauf des Augusts haben rund 2700 Migranten die Kanarischen Inseln erreicht. Besorgniserregend ist vor allem die hohe Anzahl an minderjährigen Migranten. Die Kanarischen Inseln sehen darin eine neuartige Herausforderung, bei der sie sich alleingelassen fühlen. Alfonso Cabello, der Sprecher der Regionalregierung, äußerte ernste Besorgnis angesichts des im August verzeichneten Anstiegs der Migration und forderte offizielle Reaktionen vom Staat. 

 Seine Worte waren alarmierend: "Das Schlimmste steht noch bevor." Die Sorge gründet sich auf das erwartet gute Wetter im September und Oktober sowie auf die instabile politische Lage im Senegal. Diese Faktoren könnten eine neue Migrationswelle begünstigen. Die Kanarischen Inseln benötigen Unterstützung, da die Situation bereits jetzt angespannt ist. 

 Kanarische Regierung appelliert an Madrid um Hilfe bei Migration 


 Alfonso Cabello erklärte nach einer kürzlich stattgefundenen Regierungssitzung, dass angesichts der aktuellen Lage keine Zeit für die Bildung einer neuen Regierung bleibt. Die Boote und Cayucos, die kleinen, hochseeuntauglichen Fischerboote, erreichen weiterhin die Küsten der Kanaren und der Druck bleibt hoch. Die wachsende Besorgnis erfordert ein dringendes Treffen zwischen der Regierung der Kanarischen Inseln, dem Außenministerium, den Innenministern und den Verantwortlichen für Migration. Cabello betont, dass die Zuständigkeiten auf staatlicher Ebene liegen und die Situation eine schnelle Reaktion erfordert. Die Solidarität aller Gemeinschaften ist notwendig, um mit dieser Situation umzugehen. Die Kanarischen Inseln fordern Garantien, um die Lage bewältigen zu können. Der kanarische Regierungssprecher sieht die Verantwortung bei Madrid und drängt auf eine dringende Antwort. 

 Anstieg unbegleiteter Minderjähriger auf den Kanaren 


 Um konkrete Maßnahmen zu erörtern, hat die kanarische Regierung ein Treffen mit dem Roten Kreuz und anderen Hilfsorganisationen einberufen. Dabei sollen die aktuelle Lage und neue Herausforderungen besprochen werden. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Wandel in der Migration. Während in der Vergangenheit hauptsächlich alleinstehende erwachsene Männer ankamen, die ein neues Leben aufbauen und ihre Familien nachholen wollten, sind in letzter Zeit vermehrt unbegleitete Minderjährige angekommen. 

 Laut Cabello sind in diesem Jahr bereits 1598 Minderjährige auf den Inseln angekommen. Allerdings haben seit 2021 nur 346 von ihnen in andere autonome Gemeinschaften weiterziehen können. Im Jahr 2022 wurden lediglich 17 Jugendliche überführt. Die Kanarischen Inseln fühlen sich in dieser Angelegenheit alleingelassen. 

 Herausforderungen und Forderungen der Kanarischen Inseln 


 Die Ministerin für Soziales, Gleichstellung und Familien, Candelaria Delgado, drängt das Ministerium für Integration, soziale Sicherheit und Migration dazu, Lösungen für eine gerechte Verteilung unbegleiteter ausländischer Minderjähriger zu finden. Cabello betont erneut, dass Einwanderungsangelegenheiten weiterhin in den Verantwortungsbereich des Staates fallen. Daher ist Entschlossenheit in Madrid gefragt, um dieses Problem mit angemessenen Garantien anzugehen. 

 Überfüllte Aufnahmezentren auf den Kanaren Neben den im aktuellen Monat angekommenen 2692 Migranten gab es im Juli bereits 1075 Ankünfte auf den Kanarischen Inseln. Knapp Tausend von ihnen erreichten El Hierro, wo lediglich zwei Aufnahmezentren zur Verfügung stehen. Die Kapazitäten der Zentren sind überschritten, was dazu führt, dass Erwachsene und Minderjährige auf andere Inseln verlegt werden müssen. Auf La Gomera gibt es überhaupt keine speziellen Aufnahmezentren. Dort wurde sogar eine kleine Hütte genutzt, um als Platz für eine ganze Gruppe von Menschen zu dienen.

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