In den Kanaren Nachrichten tauchten in diesem Jahr immer wieder Meldungen über Haie auf, die sich auch in den sozialen Netzwerken wie ein Lauffeuer verbreiteten. Das ist absolut nichts Ungewöhnliches, denn die Gewässer rund um die Kanarischen Inseln sind tief, liegen am Kontinentalschelf, und es treffen warmes und kaltes Wasser aufeinander, was für ein großes Nahrungsangebot sorgt. Grund zur Beunruhigung gibt es dennoch nicht.
Die Haisichtungen auf den Kanaren 2024
Im Jahr 2024 wurden auf den Kanarischen Inseln mehr Hai-Sichtungen gemeldet, die sowohl Touristen als auch Einheimische beunruhigten, obwohl die Haie in diesen Gewässern weitgehend ungefährlich für den Menschen sind. Besonders Hammerhaie und Blauhaie wurden in diesem Jahr gesichtet, und die Behörden reagierten schnell mit vorsorglichen Maßnahmen wie Badeverboten. Diese machten am meisten die Runde:
- 17. März 2024, Fuerteventura: Zwei Hammerhaie wurden in der Nähe des Badestrands Playa Blanca bei Puerto del Rosario gesichtet. Der Strand wurde kurzzeitig gesperrt, bis die Haie wieder verschwanden. Hammerhaie sind in den Gewässern um die Kanaren recht häufig, und Begegnungen mit Wassersportlern sind keine Seltenheit. Sie gelten jedoch als ungefährlich.
- 18. März 2024, Fuerteventura: Am nächsten Tag wurden erneut zwei Hammerhaie gesichtet, was eine weitere kurzzeitige Sperrung des Strandes erfordert.
- 15. Juni 2024, Gran Canaria: An der Playa de Melenara in Telde sichteten Badegäste einen etwa zwei Meter langen Hai, was zu einem Badeverbot führte. Es handelte sich vermutlich um einen Hammerhai. Trotz intensiver Suche konnte das Tier nicht mehr gefunden werden, das (wie im Video sehr gut zu erkennen) schlicht auf der Jagd nach einem Rochen oder Fisch war.
- 16. Juni 2024, Gran Canaria: Nur einen Tag später wurde ein größerer Hammerhai (ca. drei Meter lang) an derselben Stelle gesichtet, zusätzlich zu zwei Blauhaien. Als Vorsichtsmaßnahme blieben die Strände Melenara und Salinetas gesperrt.
- 30. Juli 2024, El Hierro: Im Mar de las Calmas vor La Restinga gelangen einem Taucher diese wundervollen Aufnahmen eines Walhais. De sanften Giganten können mehr als 12 Meter groß werden und ernähren sich von Plankton und kleinen Fischen.
- 23. September, La Palma: Wieder war es ein Hammerhai der gesichtet wurde. Dieser begegnete einen Kajakfahrer vor der Küste von Tazacorte. Als der Hai sich näherte, verjagte der Wassersportler diesen mit seinem Paddel.
Bedeutung der Kanaren als Kinderstube für Haie
Die Kanarischen Inseln spielen eine entscheidende Rolle als „Kinderstube“ für viele Haiarten, für Bogenstirn-Hammerhaie, Graue Glatthaie oder Kleinzahn-Sandtigerhaie. Das bedeutet, dass diese Gewässer ein wichtiger Brut- und Aufzuchtort für junge Haie sind. Die warmen, nährstoffreichen Gewässer bieten den Jungtieren Schutz und reichlich Nahrung, um sicher heranzuwachsen. Dies trägt erheblich zur Stabilisierung der Haipopulationen bei.
Diese „Kinderstuben“ sind von großer ökologischer Bedeutung, da sie den Fortbestand bedrohter Arten sichern.
Viele Haiarten, einschließlich Hammerhaien, sind stark gefährdet, weil sie durch Überfischung und Verlust von Lebensräumen weltweit immer seltener werden.
Die Schutzmaßnahmen auf den Kanaren, wie das Einhalten von Badeverboten bei Sichtungen und die Einrichtung von Schutzzonen, helfen, die Population dieser Meeresräuber langfristig zu sichern und das Gleichgewicht im maritimen Ökosystem zu erhalten.
Im Fall des Kajakfahrers fehlen mir echt die Worte... Wenn man Angst hat, vor den Kreaturen die im Meer schwimmen, denn sollte man nicht in ihren Lebensraum eindringen. Am besten wäre es natürlich wenn man sich vorher schlau macht was einem so begegnen kann und wie man sich in solch einem Fall verhält. Aber draufhauen geht gar nicht 🤬
AntwortenLöschenDer war schon sehr aufdringlich... Klar hast Du Recht, aber sei versichert: Das war für den jetzt nicht schlimm. Und kentern mag man da auch nicht. Ich gehe davon aus, dass es ein Bogenstirn-Hammerhai war. Aber auch auf den Kanaren wurde schon der große Hammerhai gesehen, und der kann potenziell gefährlich werden, auch wenn es nicht in seiner Natur liegt. Ein Angriff weil zu dicht an seiner Beute oder aus territorialen Gründen will man dann aber nicht...
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