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Sonntag, 15. Dezember 2024

90 % der Kanarischen Inseln von Wüstenbildung bedroht

Trockener Boden, Dürre und Wüstenbildung bedrohen die Kanaren
 Gran Canaria - Die Kanarischen Inseln gelten laut dem Forscher und Professor Aridane González von der Universität Las Palmas als die am stärksten gefährdete Region Spaniens im Hinblick auf die Wüstenbildung. 90 % des Gebiets des Archipels sind von Wüstenbildung bedroht, auf den Inseln Fuerteventura und Lanzarote liegt die Gefährdung sogar bei 100 %, wie das spanische Nachrichtenportal Canarias 7 schreibt. 






 Rekordtemperaturen: Der November als Alarmsignal 


Die Staatliche Meteorologische Agentur (Aemet) meldet, dass der November 2023 mit einer Durchschnittstemperatur von 2,3 °C über dem langjährigen Mittel als „extrem warm“ eingestuft wurde. Dieser November war der wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen in Spanien im Jahr 1961. Zudem warnte der Copernicus Climate Change Service, dass 2023 auf dem Weg sei, das wärmste Jahr seit Beginn der globalen Wetteraufzeichnungen zu werden. 

Globale Wüstenbildung: Eine Bedrohung für Milliarden 


Laut dem Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung könnten bis Ende des Jahrhunderts über 5 Milliarden Menschen in von Wüstenbildung betroffenen Regionen leben, wenn der Trend nicht gestoppt wird. In Spanien sind 74 % des Landes gefährdet, auf den Kanaren betrifft dies fast das gesamte Gebiet. 

Die beschleunigte Erderwärmung als tägliche Gefahr Neben der Bedrohung durch Wüstenbildung beschleunigt sich der Temperaturanstieg, was sowohl die Ökosysteme als auch die menschliche Gesundheit belastet. Laut González müsse dringend gegengesteuert werden, indem regenerative Wasserressourcen genutzt und die Landwirtschaft gefördert werden, um die Bodenqualität zu erhalten. 

Die öffentlichen Universitäten der Inseln arbeiten bereits an Projekten zur Meeresschutzpolitik. Zudem setzt sich die Inselregierung für eine Kreislaufwirtschaft ein, die unter anderem darauf abzielt, Wasserverluste zu minimieren und Brände durch eine nachhaltige Landwirtschaft zu verhindern. 

Extremwetter und Katastrophenvorsorge 


Die Folgen der letzten Unwetterkatastrophe in Valencia haben gezeigt, dass es nicht ausreicht, die Auswirkungen des Klimawandels nur zu mildern. Laut González ist es essenziell, vorhergesagte Risiken wie Starkregen, tropische Wirbelstürme und Dunst proaktiv zu verhindern. 

Die Anpassung der Infrastruktur, insbesondere in urbanen Gebieten wie Las Palmas de Gran Canaria oder Santa Cruz de Tenerife, muss beschleunigt werden. Verzögerte Genehmigungsverfahren verhindern laut González rechtzeitige Anpassungen an neue klimatische Herausforderungen. Gesundheitsvorsorge und Klimaschutzräume 

Ein neuer Ansatz ist die Einrichtung von Klimaschutzräumen, die steigenden Temperaturen entgegenwirken sollen. Dabei müsse laut González darauf geachtet werden, diese an die lokalen Gegebenheiten anzupassen, da die Anforderungen in städtischen und ländlichen Regionen unterschiedlich seien. 

González betont abschließend, dass Ausgaben für Prävention oft wenig sichtbare Erfolge zeigen, aber dennoch große Katastrophen verhindern können. Indem die Anfälligkeit der Inseln besser verstanden und gezielt gehandelt wird, können langfristig sowohl Umwelt als auch Gesellschaft geschützt werden.

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