Die Migrationsroute von Nordafrika zu den Kanarischen Inseln bleibt auch im Jahr 2024 eine der gefährlichsten der Welt. Bis November wurden laut offiziellen Statistiken 934 Todes- oder Vermisstenfälle auf dieser Strecke registriert. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt, da viele Boote unbemerkt untergehen und die Schicksale der Insassen ungeklärt bleiben.
Die spanische Hilfsorganisation „Caminando Fronteras“, die sich für die Rechte von Migranten einsetzt, weist darauf hin, dass zwischen 2020 und 2022 bereits mehr als 7.500 Menschen bei dem Versuch, die Kanaren zu erreichen, ihr Leben verloren haben.
Diese alarmierenden Zahlen setzen sich 2024 fort und werfen erneut ein Schlaglicht auf die extremen Gefahren dieser Route.
Eine der tödlichsten Migrationsrouten der Welt
Die Hauptgründe für die hohen Opferzahlen auf der Atlantikroute liegen in der Länge der Überfahrt, der schlechten Seetüchtigkeit der Boote und den oft extremen Wetterbedingungen. Migranten, die häufig aus Subsahara-Afrika stammen, müssen mit Hunger, Durst und Treibstoffmangel kämpfen. Viele Boote sind überfüllt, schlecht ausgerüstet und kaum in der Lage, den Herausforderungen des Atlantiks standzuhalten.
In den vergangenen Monaten erreichten Nachrichten von mehreren tragischen Unglücken die Öffentlichkeit. So wurden im September die Leichen von neun Migranten geborgen, nachdem ein Boot in der Nähe der Insel El Hierro gekentert war. Weitere 48 Menschen galten nach diesem Vorfall als vermisst. Auch im November ereigneten sich zwei schwere Unglücke, bei denen sieben Menschen ums Leben kamen.
Ein Appell an die Verantwortung
Die hohen Opferzahlen im Atlantik rufen die internationale Gemeinschaft zu verstärkten Maßnahmen auf. Es bedarf dringend einer besseren Sicherung der Migrationsrouten sowie gezielter Aufklärung über die Risiken für Migranten. Organisationen wie „Caminando Fronteras“ und lokale Behörden setzen sich für humanitäre Hilfen ein und fordern einen politischen Dialog, um die Ursachen der Migration zu bekämpfen und das Sterben auf dem Atlantik zu beenden. Doch solange diese Bemühungen nicht in konkreten Maßnahmen resultieren, bleibt die Atlantikroute eine tödliche Falle für Tausende Menschen.
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