Bereits am 1. Januar 2022 hatte Fuerteventura erstmals die Schwelle von 120.000 Einwohnern überschritten.
Einwohnerentwicklung in den Gemeinden Fuerteventuras
Die Bevölkerungsentwicklung war in den einzelnen Gemeinden der Insel unterschiedlich:
- Puerto del RosarioDie Hauptstadtgemeinde verzeichnete mit einem Plus von 1.248 Personen das größte absolute Wachstum. Die Einwohnerzahl stieg von 43.390 auf 44.638, was einem Zuwachs von 2,88 % entspricht. Damit wuchs Puerto del Rosario stärker als der Durchschnitt aller Gemeinden.
- La OlivaIn der zweitgrößten Gemeinde der Insel erhöhte sich die Einwohnerzahl von 29.099 auf 29.693, ein Plus von 594 Personen bzw. 2,04 %.
- PájaraDie flächenmäßig größte Gemeinde der Insel, die im Süden liegt, verzeichnete einen Zuwachs von 343 Personen. Die Einwohnerzahl stieg von 21.271 auf 21.614, was einem Wachstum von 1,61 % entspricht.
- AntiguaDie Gemeinde Antigua verzeichnete einen Zuwachs von 309 Personen. Die Einwohnerzahl stieg von 13.523 auf 13.832, was einem Wachstum von 2,28 % entspricht.
- BetancuriaAls einzige Gemeinde der Insel verzeichnete Betancuria einen Rückgang der Bevölkerung. Die Einwohnerzahl sank von 816 auf 812 Personen, ein Minus von 0,49 %.
Wohnraumsituation und Herausforderungen
Mit den knapp 3.000 neuen Einwohnern entstand auf Fuerteventura ein zusätzlicher Bedarf von rund 1.200 neuen Wohnungen. Dies stellt die Insel vor erhebliche Herausforderungen, da die Zahl der im Jahr 2023 fertiggestellten Wohnungen deutlich darunter lag.
Zum Vergleich: Auf allen Kanarischen Inseln zusammen wurden 2023 lediglich 2.107 Wohnungen fertiggestellt, darunter keine einzige Sozialwohnung.
Da ein Großteil der neuen Einwohner nicht in Wohnmobilen oder Containern wohnt und auch keine 1.200 Wohnungen durch Umzüge frei wurden, scheinen viele der benötigten Wohnungen aus dem Bestand der etwa 14.000 leerstehenden Wohnungen auf Fuerteventura reaktiviert worden zu sein.
Handlungsbedarf in der Wohnungspolitik
Angesichts des anhaltenden Bevölkerungswachstums und der unzureichenden Neubautätigkeit könnte die Politik neben dem Bau neuer Sozialwohnungen weitere Maßnahmen ergreifen, um den Wohnungsmarkt zu entlasten. Insbesondere sollten Anreize für Eigentümer leerstehender Wohnungen geschaffen werden, damit diese ihre Immobilien vermieten.
Außerdem wäre es sinnvoll, die Umwandlung von regulären Mietwohnungen in Ferienwohnungen zu regulieren, um dem Wohnraummangel entgegenzuwirken. Eine gezielte Reaktivierung leerstehender Wohnungen könnte helfen, den dringend benötigten Wohnraum für die wachsende Bevölkerung bereitzustellen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen