Hauptsaison: Weihnachten als Höhepunkt
Die Wintermonate sind traditionell die Hauptsaison der Kanarischen Inseln. Weihnachten brachte eine zusätzliche Touristenwelle, da viele Menschen – sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland – diese Zeit für Reisen nutzten. Mit einer durchschnittlichen Auslastung von 95 % waren die Hotels nahezu komplett belegt. Besonders an Silvester, am 31. Dezember, waren die Unterkünfte „absolut voll“, berichtet Nicolás Villalobos, Generaldirektor von Cordial Hotels & Resorts. In Spitzenzeiten waren sogar keine Mietwagen mehr verfügbar.
Vergleich zu 2017: Mehr Touristen, kürzerer Aufenthalt
Die Rekordzahlen von 2024 erinnern an den Arabischen Frühling im Jahr 2017, der ebenfalls viele Reisende auf die Kanarischen Inseln führte. Im Vergleich zu damals stieg die Zahl der Besucher um 11 %. Allerdings blieb die durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2024 um fast 9 % hinter dem Niveau von 2017 zurück, was sich auf die Gesamtauslastung auswirkte. Diese lag 2024 bei 82 %, verglichen mit fast 84 % im Jahr 2017.
„Das Jahr 2024 war fantastisch, wenn auch kein Rekordjahr bei der Auslastung“, so Villalobos. Einen Grund für den Rückgang sieht er in der zunehmenden Popularität von Touristenapartments, die eine Alternative zu traditionellen Hotels darstellen.
Wirtschaftliche Erfolge trotz Inflation
Wirtschaftlich war 2024 ein Rekordjahr. Die höheren Besucherzahlen und gestiegene Preise führten zu einem deutlichen Umsatzplus in der Tourismusbranche. Allerdings weist Villalobos darauf hin, dass ein Großteil des Anstiegs auf die Inflation zurückzuführen ist. „Die Preise sind gestiegen, aber unter Berücksichtigung der Kostensteigerungen liegt der reale Anstieg der Hotelpreise bei etwa 7 %“, ergänzt Fernando Estany, Vizepräsident der FEHT.
Strategische Herausforderungen für die Zukunft
Villalobos mahnt die Branche, die aktuellen Erfolge zu nutzen, um das touristische Angebot zu modernisieren und zu stärken. „Jetzt ist die Zeit, um in Verbesserungen zu investieren. So stellen wir sicher, dass wir in mageren Zeiten nicht in eine Schuldenfalle geraten“, erklärt er.
Aussichten für 2025: Wachsamkeit bleibt geboten
Die ersten Prognosen für 2025 sind vielversprechend. Die Buchungszahlen übertreffen die Werte des Vorjahreszeitraums, und vieles deutet auf ein weiteres erfolgreiches Jahr hin. Doch Villalobos warnt vor Risiken am Horizont.
Die schwächelnde deutsche Wirtschaft, der größte Quellmarkt der Inseln, könnte den Tourismus 2025 belasten. Besonders die anstehenden Wahlen im Februar und die allgemein angespannte Lage in Deutschland werden mit Sorge betrachtet. „Wenn die deutsche Wirtschaft kränkelt, spüren wir das auf den Kanaren sofort“, erklärt Villalobos. Auch die wirtschaftliche Entwicklung in anderen Schlüsselmärkten wie dem Vereinigten Königreich und den skandinavischen Ländern wird entscheidend sein.
Tourismus als Motor der Beschäftigung
Neben den wirtschaftlichen Erfolgen hebt José María Mañaricua, Präsident der FEHT, die positiven Auswirkungen auf die Beschäftigung hervor. Die Tourismusbranche trug 2024 wesentlich zur Rekordbeschäftigung auf den Kanarischen Inseln bei.
„2024 war ein hervorragendes Jahr, und 2025 hat das Potenzial, daran anzuknüpfen. Doch viele Faktoren können das Ergebnis beeinflussen“, resümiert Mañaricua.
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