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Symbolfoto |
Ein dramatischer Start ins Jahr 2025
Seit dem Jahreswechsel sind die Zahlen erschütternd: 657 Überlebende haben es auf die Kanaren geschafft – das entspricht einem Durchschnitt von 219 Ankünften pro Tag. Diese Zahl liegt deutlich über dem Durchschnitt von 2024, als täglich etwa 128 Menschen die Inseln erreichten.
Die Überfahrten sind jedoch weiterhin lebensgefährlich. Am vergangenen Donnerstag wurden in einem Boot, das eigenständig die Küste Teneriffas erreichte, die Leichen eines Jugendlichen und einer weiteren Person gefunden. Die Atlantikroute bleibt damit ihrem traurigen Ruf treu: Sie zählt zu den tödlichsten Migrationswegen weltweit.
Kanaren im Zentrum der Krise
Von den insgesamt 797 Migranten, die in den ersten drei Tagen des Jahres Spanien erreichten, entfielen 657 Ankünfte auf die Kanaren. Die restlichen Zielorte waren die Balearen (98 Ankünfte) und Murcia (42 Ankünfte). Diese Zahlen verdeutlichen die herausragende Rolle der Kanarischen Inseln als Hauptziel der Migration über die Atlantikroute.
Historische Entwicklung: Ein neuer Höhepunkt
Der Anstieg der Ankünfte auf den Kanaren markiert eine Fortsetzung eines bereits länger bestehenden Trends. Noch bis 2017 war die Zahl der Ankünfte auf dem Archipel vergleichsweise gering. Doch seit 2019 hat sich die Lage drastisch verändert. Die Kanaren sind inzwischen das Hauptziel von Menschenschmugglern, die in dieser Region tätig sind.
Im Jahr 2024 erreichten 46.843 Migranten die Kanaren, ein neuer Rekord. Damit wurden sowohl die Zahlen von 2023 (39.910 Migranten) als auch das dramatische Jahr 2006 (31.678 Migranten) übertroffen. Insgesamt erreichten 2024 63.970 Menschen die spanischen Küsten, ein Anstieg von 12,5 % gegenüber 2023. Nur 2018 verzeichnete mit 64.298 Ankünften noch höhere Zahlen.
Die Ursachen: Flucht vor Not und Gewalt
Mauricio Valiente, Generaldirektor der Spanischen Flüchtlingshilfe (CEAR), sieht die Gründe für den Anstieg in den globalen Entwicklungen. „Die wachsende Zahl von Flüchtlingen, insbesondere aus Afrika, spiegelt sich zwangsläufig auch in den Ankunftszahlen in Spanien wider“, erklärte er gestern. Er betonte, dass ohne strukturelle Lösungen die Zahl der Menschen, die über die Atlantikroute nach Europa gelangen, weiterhin steigen wird.
Die Atlantikroute bleibt ein Brennpunkt
Die Atlantikroute steht sinnbildlich für die Herausforderungen einer globalen humanitären Krise. Der erschreckende Start ins Jahr 2025 zeigt, dass die Suche nach Sicherheit und Perspektiven weiterhin Tausende von Menschen dazu treibt, ihr Leben auf See zu riskieren. Die Kanarischen Inseln bleiben dabei im Zentrum einer Krise, die Europa dringend gemeinsam angehen muss.
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