Der Präsident der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo, betonte, dass die Einnahmen ausschließlich für Klimaschutzmaßnahmen genutzt werden sollen. Die Entscheidung über die Einführung dieser Abgabe liegt bei den jeweiligen Inselregierungen (Cabildos). Während einige Inseln wie Gran Canaria das Modell unterstützen, hat La Gomera bereits beschlossen, den Forst-Cent nicht einzuführen.
Herausforderung Aufforstung
Aktuell sind nur rund 18 % der Fläche der Kanarischen Inseln bewaldet, wodurch die CO₂-Absorptionskapazität stark begrenzt ist. Experten sehen großes Potenzial in der Wiederaufforstung brachliegender landwirtschaftlicher Flächen. Damit könnte sich die Waldfläche der Inseln nahezu verdoppeln, was einen positiven Einfluss auf das Klima hätte.
Bereits in der Vergangenheit gab es Initiativen zur Aufforstung: 2019 stellte das Cabildo von Gran Canaria sechs Millionen Euro bereit, um die Waldfläche innerhalb von 15 Jahren erheblich zu erweitern. 2023 folgten weitere 1,94 Millionen Euro aus EU-Mitteln, um Lebensräume wiederherzustellen und die Bodenerosion zu reduzieren.
Chancen und Kritik
Die Befürworter des Forst-Cents argumentieren, dass die Einnahmen dringend für Umweltprojekte benötigt werden. Die Wiederherstellung der Wälder könnte nicht nur die CO₂-Emissionen senken und die Wasseraufnahme verbessern, sondern auch neue Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten schaffen.
Allerdings gibt es auch Kritik an der Einführung der Abgabe. Oppositionsparteien wie die PSOE und Nueva Canarias werfen der Regierung vor, entgegen früherer Versprechen Steuern zu erhöhen. Zudem befürchten Kritiker, dass die Verwaltung der Mittel nicht effizient genug erfolgen könnte, wenn sie ausschließlich in den Händen der Inselregierungen liegt.
Der Forst-Cent ist ein bedeutender Schritt in Richtung nachhaltiger Entwicklung und Klimaschutz auf den Kanaren. Die erfolgreiche Umsetzung dieser Umweltmaßnahme wird jedoch davon abhängen, wie transparent und effektiv die Einnahmen für die Wiederaufforstung und den Erhalt der Wälder genutzt werden.
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